K. Ewert-Mohr

Trauma, Gewalt und Missbrauch

Zweiter Diakoniekurs, Modul 5, im Erholungs- und Bildungszentrum Wittensee
6. bis 8. Oktober 2017

Zu diesem Kurs fanden sich circa 20 Teilnehmer in Bünsdorf ein. Am Freitagabend, nach einem leckeren Abendessen, kamen wir im Kaminraum zum Kennenlernen und Austausch zusammen. Wolfgang Tarrach und Kathrin Conrad, die vom Arbeitskreis Diakonie dieses Wochenende geplant hatten, wurden gleich am Anfang herausgefordert. Ulrich Laepple als geistlicher Begleiter des Diakoniekurses konnte aufgrund von ausgefallenen Zügen nicht anreisen, so dass nun Wolfgang den geistlichen Teil zu leiten hatte. Er führte uns mit einem kurzen Streifzug durch die Bibel, in der auch Menschen mit traumatischen Erfahrungen zu finden sind.

Am Sonnabend reiste Karin Jeschke aus Hamburg an. Sie ist Diplom-Sozialpädagogin, ist in Psychotraumatologie sowie Traumatherapie ausgebildet und selbstständige Beraterin. Professionell und sehr kompetent hat Sie uns dieses schwierige Thema nahegebracht. Sie hat uns aufgezeigt, was ein Trauma ist, wie es entsteht, was die Symptome und die Folgen sind. Am Nachmittag wurde es noch spannender, als es darum ging, was wir tun können. Wie gehen wir in unserem persönlichen Umfeld mit traumatisierten Menschen um? Dazu zeigte Sie viele hilfreiche Interventionen auf.

Wolfgang Tarrach

Davon hier drei exemplarisch herausgegriffen:
1. In Beziehung gehen. Zuverlässig und transparent für diesen verletzten Menschen da sein. Das bedeutet nicht, rund um die Uhr zur Verfügung zu stehen und sich selber dabei aufzugeben, sondern in dem Rahmen, in dem es mir möglich ist und das deutlich zu kommunizieren.
2. Menschen in Bewegung bringen. Den Stressabbau im Körper zu unterstützen, indem wir zum Beispiel zusammen spazieren geht. Sport und Atemtechniken können dabei helfen.
3. Es gilt für jeden Menschen, seine Ressourcen zu entdecken, zu stärken und deutlich zu machen.

Den Abend haben wir mit dem Film „Willkommen Zuhause“ beendet. Am Sonntag feierten wir einen Gottesdienst mit Abendmahl. In der Predigt hat Wolfgang Tarrach uns dann in der Geschichte, wie Jesus in der Nacht auf dem Wasser zu seinen Jüngern geht, deutlich nahegebracht, wie Jesus mit Menschen umgeht. Er legte den Text mit Blick auf das Wochenendthema in einer neuen Sichtweise aus. Nach dem Mittagessen war das Wochenende zu Ende. Jeder ging mit viel Wissen, neuen Erkenntnissen und gestärkt nach Hause. Vielen Dank an alle Beteiligten für dieses wunderbare Wochenende und für die super Verpflegung des Erholungs- und Bildungszentrums am Wittensee.

Miriam Jebe