Impulstag 2021 – Rückblick: „Zeit, um durchzustarten“

Sonnabend, 7  Uhr, „Zeit, um durchzustarten“: Kaffee kochen, duschen, Kaffee trinken und dann los, zum Impulstag in Kaltenkirchen. Lohnt sich das? Ja! Die Begrüßung am Parkplatz ist freundlich, bei der reibungslosen Anmeldung ebenfalls: Viele vertraute Gesichter lassen den düsteren Charme der 80er Jahre verblassen, der durch die Bürgerhalle wabert. Schnell finde einen bequemen Platz zwischen Leuten, die ich mag und schätze. Dort kann ich die Szene auf mich wirken lassen. Bisher ist alles gut. Dann geht es los:

Der Impulstag lohnt sich auch wegen der großartigen Musik: Die Gruppe „Handmade“ besteht aus fünf sehr sympathischen, sehr begabten Leuten. Noten und Texte haben die Musiker offenbar im Herzen: Dass sie im Halbdunkel auf der rechten Bühnenseite irgendetwas lesen können, ist schwer vorstellbar. Das Klangerlebnis ist jedenfalls ein Genuss. Dann verstummt die Musik, auch für die Moderation hat sich die Reise gelohnt: Jessica Wulff und Markus Seeger kenne ich von zuhause und bin nicht überrascht, dass sie ihre Aufgabe souverän lösen. Lebendig und humorvoll leiten sie durch den Tag. Mit Hilfe einiger Kleinmöbel haben sie im helleren Teil der Bühne ein Wohnzimmer improvisiert. Dieses kommt auch bald zum Einsatz, bei der Vorstellung des Referenten.

Arno Böhnke

Ehrlich gesagt, bin ich vor allem seinetwegen nach Kaltenkirchen gefahren. „Der Herr hat uns einen Engel gesandt“, denke ich schon Tage vorher, und ja: Es lohnt sich, Pastor Gunnar Engel aus Wanderup zu erleben! Im Interview zeigt sich schnell, wie bodenständig der Mann ist: unaufgeregt, aber hellwach, kreativ und inspirierend – und dabei lebensnah und zugewandt, in den Weiten des Internets wie in der Dorfgemeinde. So präsentiert er auch das erste Referat: Lohnt es sich, die Komfortzone zu verlassen, in der wir uns bisher bewegt haben – mit all den liebenswürdigen Menschen im Saal; mit der feinen Musik und den angenehmen Akteuren auf der Bühne? Lohnt es sich, „durchzustarten“ und aus dem Gewohnten aufzubrechen? „Ja!“, behauptet Gunnar Engel. Mit Hilfe weniger Verse aus der Apostelgeschichte 17 zeigt er, dass der vertraute Rahmen der eigenen Gemeinde (Synagoge) nur einer von drei Bereichen ist, in denen die gute Nachricht von Jesus Christus geteilt werden soll. Daneben gibt es den „Markt“ als Gelegenheit, sich über andere Lebensentwürfe auszutauschen. Jesus will uns nicht nur in Gottesdiensten begegnen, sondern mit uns Orte und Plätze in unserem Alltag aufsuchen – so dass wir auch dort über ihn ins Gespräch kommen. Und daraus ergibt sich womöglich „der dritte Bereich des Evangeliums“, den man nur auf Einladung erreicht: Paulus erlebt in Athen, dass man ihm auf dem „Markt“ aufmerksam zuhört. Daraufhin wird er gebeten, mehr über seinen Glauben zu berichten: in einer Versammlung von Philosophen. Genauso gut kann der dritte Bereich für uns aber auch ein fremdes Wohnzimmer sein; oder eine Kneipe; oder ein benachbartes Ferienhaus am Urlaubsort.

Ein Kaffee nach dem Mittagessen hätte sich sicher gelohnt … aber auch so hält der Referent uns mit seinem zweiten Vortrag wach. „Wo ist dein Boot?“ fragt er und denkt an Petrus, dessen Arbeitsgerät Jesus als Kanzel für seine Predigt gebrauchen kann. Man muss aber kein Boot besitzen, um die Sache Jesu mit eigenen, längst vorhandenen Möglichkeiten zu unterstützen! Das wird den meisten im Lauf des Nachmittags sehr klar – auch, weil Gunnar Engel aus seiner eigenen Praxis mit anschaulichen Beispielen berichtet.

„Insgesamt also ein lohnender Tag!“, denke ich, als ich nach Hause fahre. Gern wollen wir unser Gemeinschaftshaus nutzen, um uns dort gegenseitig zum Durchstarten zu ermutigen: Der Markt wartet – und vielleicht ja auch mehr … Und die Boote haben wir ja längst.

Gemeinschaftspastor Sebastian Bublies, Süderbrarup

Impressionen vom Tag in der Bürgerhalle in Kaltenkirchen

In unserer Fotogalerie haben wir einige Schnappschüsse von der Premiere unseres Impulstags zusammengestellt, der unter Einhaltung der Anfang November 2021 geltenden Abstands- und Hygieneregelungen des Landes Schleswig-Holstein stattfinden konnte. Wir bedanken uns bei Arno Böhnke, der uns diese Bilder zur Verfügung gestellt hat.