In schwieriger Zeit ganz nah bei den Menschen

Unsere Gemeinschaften haben sich auf die neue Situation eingelassen und nach Kräften und technischen Möglichkeiten reagiert. Der Blick auf Jesus und die Gemeinschaft sollte gestärkt werden. Hier eine kleine Auswahl an Ideen, die gerne aufgenommen werden können. Doppelungen sind bewusst herausgenommen worden. So haben einige Gemeinschaften Online-Gottesdienste angeboten, Kontakt mit den Gemeindegliedere über Telefon gehalten.

Barmstedt: Osterspiel und WhatsApp-Andachten
Zu Ostern bekamen unsere Mitglieder und Freunde ein besonderes Ostergeschenk: Ein selbst entwickeltes Familienspiel zu Stationen im Leben Jesu. 13 Familien haben zum Spiel etwas beigetragen. Außerdem bekommt ein großer Kreis von Hörern 3-4 Mal in der Woche eine WhatsApp-Andacht zugeschickt, die zu Seelsorgekontakten außerhalb der Gemeinde führen.

Jürgen Wesselhöft

Jürgen Wesselhöft

Süderbrarup: Wohnzimmergruß
Aus dem Ohrensessel oder vom Sofa, von der Beerenplantage und aus dem Musikzimmer, aus dem Garten und von der Terrasse – oder auch als kleine Reise an mehrere Drehorte kamen bei uns in den ersten Corona-Wochen immer feiertags die „Wohnzimmergrüße“. Der Leiter unseres Gottesdienstteams kam schnell auf die Idee, in der Sondersituation #Wirbleibenzuhause von dort die Impulse zu senden, die wir sonst in unseren Gottesdiensten erleben: Gedanken zu einem Bibelwort, Lieder zum Anhören oder Mitsingen, Puppentheater, Bilder aus dem Alltag usw. wurden auf diese Weise geteilt. Auf der Website unserer Gemeinschaft wurde am Vorabend jedes Sonn- und Feiertages der Link veröffentlicht, über den man den passenden YouTube-Kanal erreicht. Und weil sie zum Löschen zu schade sind, findet man sie dort noch heute …

Sebastian Bublies

Flensburg: Ostergruß
Nach anfänglichem Unbehagen an Online-Gottesdiensten haben wir uns dieser tollen Möglichkeit zugewendet, auf diese Weise „Gemeinschaft“ und Gottes Wort zu den Menschen nach Hause zu bringen. Außerdem haben wir eine Telefonliste verteilt, um die Gemeinschaft untereinander zu fördern. Unseren Jüngerschaftskurs haben wir durch einen Videovortrag beendet und mit den evangelistischen „Zellgruppen“ online begonnen. Statt abzuwarten auf „bessere Zeiten“, wollten wir das Beste aus dieser Zeit machen und sie als besondere Gelegenheit Gottes entdecken. Ostern ohne Gottesdienst war auch erst ein lähmender Gedanke. Doch dann kam uns die Idee: Das wichtigste an Ostern ist die Osterbotschaft: Der Herr ist auferstanden! Diesen haben wir den Freunden und Mitgliedern mit einem kleinen Ostergruß persönlich vorbei gebracht – eine Art lebendiger Ostergruß! Viele Gruppentreffen haben sich online ausprobiert und gute Erfahrungen gemacht. Doch am schönsten ist es immer noch, sich „live und in Farbe“ zu sehen … Dennoch hoffen wir, dass manches neu Entdeckte auch weitergehen kann, wie z.B. die Gottesdienste online zu stellen oder das eine oder andere „Meeting“ online abzuhalten …

Samuel Liebmann

Lübeck
Als sich abzeichnete, dass unsere Kinder- und Jugendgruppen bis auf Weiteres würden pausieren müssen, begannen wir direkt damit, sowohl den Teenkreis als auch den Jugendkreis per Skype durchzuführen. Dabei war uns wichtig, zum einen den Kontakt aufrecht zu erhalten und zum anderen den gewohnten Austausch über Lebens- und Glaubensthemen nicht abreißen zu lassen. Wir fingen an, „systematisch“ miteinander die Bibel zu lesen und orientierten uns dabei an der täglichen Bibellese. Gebet/Gebetsgemeinschaft rundete den Austausch darüber ab. Für einige Abende in dieser Zeit ließen sich „externe“ Referenten gewinnen, sich dazuzuschalten und mit uns über verschiedene Themen ins Gespräch zu kommen. Mit der Zeit stellten wir fest, dass die Treffen über Skype auf Dauer ermüdend sind und etwas Abwechslung nötig ist. Daher entwarfen wir einen sogenannten „Actionbound“, eine Art digitale Schnitzeljagd. Die Teilnehmer des Actionbounds erhalten Hinweise (Texte, Fragen, Rätsel, besondere Aufgaben,…) per App und werden so per Smartphone von A nach B usw. gelotst. Die Route führte unsere Teilnehmer durch die Lübecker Altstadt und dabei gleichzeitig durch die Geschichte von Naaman und Elisa aus dem Alten Testament. Teenkreis und Jugendkreis waren zu einem Wettstreit herausgefordert – am Ende winkte natürlich ein kleiner Preis. Aufgegriffen wurde der Bibeltext dann am darauffolgenden Sonntag in unserer „Wohnzimmerandacht“, einem Format, das jeden Sonntag auf unserem Youtube-Kanal erscheint.

Stefan Holzhauer

Uetersen: Ostern ohne Ostergottesdienst?!
Kaum vorstellbar! Ein kreatives Team hat unter diesen herausfordernden Bedingungen die Karwoche und Ostern vorbereitet. In der Karwoche haben wir abends in unseren Häusern aber doch alle gemeinsam um 19 Uhr gebetet. Für Karfreitag gab es eine Andachts-Liturgie, mit der wir in unseren Häusern gebetet, gesungen und das Abendmahl gefeiert haben. Und dann kam Ostern. Alle Mitglieder und Freunde fanden in ihren Briefkästen einen Ostergruß: Eine Osterkerze, die das „Jesus-Licht“ symbolisch in unsere Häuser brachte, eine Postkarte um Osterfreude zu verschicken, leckere Lamm- und Hasen-Kekse, ein bunter Osterbrief für die Kinder und eine kleine „Zeitung“ mit Ostergrüßen. Zuvor hatten viele Menschen aus der Gemeinschaft ihren Ostergruß, geschrieben, fotografiert, gemalt oder zusammengestellt. So waren Osterfreude, Gemeinschaft und Zusammenhalt erlebbar, auch wenn wir uns nicht gesehen haben.

Doertje Gaertner

Der Regenbogen-Galerie-Gottesdienst

Dortje Gaertner

Man sieht sie zurzeit an vielen Stellen: Regenbögen in den Fenstern und auf die Straße gemalt. Auch im Martin-Luther-Haus in Uetersen: Fünf große und kleine Künstlerinnen und Künstler haben die Geschichte von Noah und dem Regenbogen mit Farbe und Fantasie aufs Bild gebracht.

Die Bilder sind für eine Woche in den vorderen Fenstern des Gemeinschaftshauses ausgestellt. Dazu kann man in Begleittexten die Geschichte von Noah lesen und den Regenbogen als Freundschaftsversprechen von Gott entdecken.

Das Regenbogen-Kunstwerk aus Stoffbändern wird mit jedem Besucher bunter. Zur Eröffnung am 10. Mai kamen um 11 Uhr die ersten Besucher und freuten sich über die Bilder und die Möglichkeit zu einer kurzen Begegnung und Gesprächen in der Sonne vor dem Haus.

Ratzeburg
In der Gemeinschaft Ratzeburg wurde die Audiopredigt ins Internet gestellt und danach auch als Video (seit 22. März). Treffen über Zoom wurden wahrgenommen bei Vorstandssitzungen, zum Konfirmandenunterricht und zum Junge-Erwachsenen-Treff. Die Kontakt zu unseren Mitgliedern und Freunde haben wir besonders über Telefongespräche gehalten. Außerdem gab es vom Prediger etwa ein bis zwei Mal pro Woche eine E-Mail mit Infos und aktuellem Stand und dem Hinweis auf Angebote, die man im Internet oder anderswo nutzen kann. Einen Geburtstagsbesuch mit kurzer Andacht gab es statt dem bevorstehenden Anruf, als Prediger und Geburtstagskind sich im Kurpark trafen. Das war ein schöner „Zufall“. Im Teenkreis wurde z.B. ein Quiz-Battle mit der App „kahoot!“ als Videokonferenz durchgeführt.

Matthias Meier

Kiel
Gottesdienst mit Zoom-Gespräch, man konnte sich einwählen oder wurde eingeladen. Jeder konnte sich mit seinen Gedanken und Anliegen einbringen.

Jürgen Wesselhöft

Itzehoe
Gemeindemitglieder werden angerufen, informiert, nach ihrem Ergehen gefragt. Den Gottesdienst kann man miterleben, indem man sich per Telefon dazuschaltet.

Jürgen Wesselhöft

Elmshorn
In der Corona-Zeit hat sich der Predigtwürfel bewährt: Die Predigt wird auf einem „MusicMan“ gespeichert, in Elmshorn heißt er „Predigtwürfel“. Früher war es die gute alte Kassette. Verteilt wird der Predigtwürfel meist bei Besuchen an Menschen, die nicht (mehr) zum Gottesdienst kommen können – und in der Corona-Zeit an die, die keinen Internetzugang haben. Die Bedienung ist kinderleicht: Knopf drücken, und schon beginnt die Predigt.
Mit den Jugendlichen werden selbstgemachte Videos gestaltet. Dreimal in der Woche werden Andachten an die Mitglieder geschickt.

Jürgen Wesselhöft

Plön
Die Kinder der Pfadfinderarbeit wurden über WhatsApp erreicht, Seelsorgebesuche in der Gemeinde auf Nachfrage.

Jürgen Wesselhöft

Eckernförde
Wir haben ein Telefonnetzwerk aufgebaut. Die Teilnehmer des Netzwerks haben sich verbindlich zu bestimmten Terminen angerufen. Unser Bibelgespräch machen wir nun per Telefonkonferenz. Das geht erstaunlich gut. Bei Bedarf fanden auch Abstands-Besuche statt. Bevorzugt wurden Treffen im Garten. Die Tütengottesdienste zu Karfreitag und Ostern enthielten einen komplett ausgeschriebenen Gottesdienst mit Gegenständen, die dazu gebraucht wurden. Die Gegenstände (Kreuz, Abendmahlsbrot, Osterkerzen etc.) sind von einzelnen Personen der Gemeinde produziert worden. Die Lieder der Gottesdienste wurden in die WhatsApp-Gruppe eingespielt, so dass man an der richtigen Stelle im Gottesdienst dann mitsingen konnte.

Carola L’hoest

Burg
Mit Andachten und Predigten auf Youtube wurde sofort reagiert, auch der „Predigtwürfel“ kam zum Einsatz, siehe Elmshorn. Für den Kinder- und Jugendbereich wurden Programme und Andachten zur Verfügung gestellt.

Jürgen Wesselhöft

Kaltenkirchen
Gebetsanliegen wurden am Sonntag zur Gottesdienstzeit vor Gott gebracht, Online-Gottesdienst u.a. aus den Wohnzimmern.

Jürgen Wesselhöft